Impact
Wie bereits in der Serie „The Disappeared“ setzt sich Stephan Kaluza in den „Impact“ Bildern mit menschlichen Einflüssen auf die Natur auseinander. Man möchte bei diesem Titel vielleicht an schweres Gerät denken, das Urwaldböden aufreißt und riesige Bäume zerlegt, doch Kaluza begreift diesen Eingriff malerisch: Das Bild scheint sich von den Rändern her aufzuwölben und zu komprimieren, abstrakt anmutende Linien tauchen auf und ziehen sich wie menschliche Adern bis zur Mitte des Szenarios. Es sind Eingriffe, Störungen, die aber nicht unästhetisch daherkommen; im Gegenteil, sie sind ein nahezu grafisches Faszinosum. Die offensichtliche Zerstörung der Natur scheint farbenfroh und medienträchtig daherzukommen; rohe Gewalt war gestern. Vielleicht liegt genau darin ein gewisser Zynismus; der „Impact“ schillert farbig, man mag an eine TV-Show denken, die sich da mehr und mehr ins Bildinnere drängt; illustriert als eine ewig lächelnde menschliche Unterhaltungsmaschine, die sich unaufhaltsam weiter ausdehnt und auch vor den Voraussetzungen für ihr eigenes Dasein nicht Halt macht.