30 Keller
(veröffentlicht als „Atlantic Zero“, Suhrkamp Theater und Medien, Berlin, und als Roman „30 Keller“, Frankfurter Verlagsanstalt)
Der ruppige Milliardär und Tycoon Meisner ist entführt worden und findet sich in einem irreal anmutenden Keller (Whitecube ...) wieder. Sein Entführer, oder Betreuer, wie er sich nennt, ist die galante Höflichkeit in Person. - Ronaldo, so der Name des Entführers, kennt nicht nur jedes Detail aus dem privaten und geschäftlichen Leben Meisners, sondern ebenso seine intimsten Träume und Wünsche.
Die Lösegeldforderung ist immens – 10 Milliarden Dollar in cash. Ebenso unvorstellbar scheint der Plan, was bei der Übergabe mit diesem Geld geschieht; - es soll über dem mittleren Atlantik abgeworfen werden (und somit vom salzhaltigen Wasser des Golfstromes vernichtet werden).
Im weiteren Verlauf des Gespräches wird Meisner eröffnet, dass nicht nur er gekidnappt wurde, sondern weitere 29 Milliardäre, - die reichsten Männer der Welt. Auch diese werden gezwungen, ihr Geld über den Meeren abzuwerfen; - 300 Milliarden Dollar sollen so dem Geldkreislauf entnommen werden und den Weg für eine neue Kultur freimachen. – Denn darum geht es Ronaldo, - eine jede neue Kultur benötigt die Zerstörung der Vorangegangenen.
Zischen Meisner und seinem Entführer entspinnt sich ein Wortgefecht über Moral, Macht und Geld, und nicht zuletzt über die – Schönheit. Denn Ronaldo begreift die Geldvernichtung als einen künstlerischen Akt:
Nichts ist radikaler als die Vernichtung.
Und nichts ist schöner.
Wirkliche Kunst ist eine Frage des Zuweitgehens.